Glaubenssache Lamm

Was der Gänsebraten zu Weihnachten, ist in vielen Familien hierzulande die Lammkeule zu Ostern. Angesehen davon, spielt Lammfleisch auf unseren Speiseplan eine eher untergeordnete Rolle. Anders in Großbritannien, im Nahen Osten, in Indien und Teilen Afrikas. Dort ist es eine noch festere Größe der kulturellen Identität und wird entsprechend häufiger genossen.

Lammfleisch im Islam

In Ländern mit vorwiegend muslimischer Bevölkerung ist der Genuss von Lammfleisch eine Glaubenssache. Während des islamischen Opferfestes zum Beispiel kommt dem Lamm eine besondere Bedeutung zu. In Erinnerung an Abraham schlachten viele Muslime beim Opferfest ein Tier – meist ein Lamm. Ein Teil wird an Arme und Bedürftige verschenkt, ein anderer an Freunde und Verwandte, und den restlichen Teil behält die Familie. Da Schweinefleisch im Islam verboten ist, greifen die Menschen in muslimisch geprägten Ländern dann auch im Alltag zu Lammfleisch.

Lammfleisch im Judentum

Das Pessachfest ist eines der zentralen Feste im jüdischen Jahreslauf. Im Zentrum der Feierlichkeit stand in der Antike das Schlachten eines Pessachlammes. Es steht für Reinheit und Unschuld. Aus dieser Überzeugung heraus entstand der christliche Glaube an Jesus Christus als das Lamm Gottes.

Ähnlich wie im Islam besagen die Speisevorschriften des Judentums, dass nur solche Säugetiere, die sowohl Wiederkäuer sind als auch gespaltene Hufe haben, für den Verzehr erlaubt – koscher – sind, also Rind, Lamm, Ziege etc. Dementsprechend liegt es nahe, dass in jüdischen Familien häufiger mit Lamm gekocht wird.

Regionale Verfügbarkeit

Ganz unabhängig von religiösen Überzeugungen ist Lammfleisch in schafreichen Regionen wie Großbritannien und Irland oft ein ganz normaler „Sunday Roast“. Das irische Nationalgericht „Irish stew“ wird in seiner ursprünglichen Variante aus Hammelfleisch gekocht. Aufgrund dessen galt es lange Zeit als Arme-Leute-Essen. Durch Schmoren wurde das eigentlich zähe Fleisch bekömmlicher. Heute wird das Gericht meiste aus Lamm- oder Rindfleisch hergestellt. Ein weiteres typisches Gericht für den angelsächsischen Raum ist der Sheperd’s Pie. Als Basis dienen Lammhackfleisch oder die Überbleibsel des Sonntagsbratens zusammen mit vorhandenem Gemüse, getoppt mit einer Schicht Kartoffelstampf.

Was steckt drin

Ernährungsphysiologisch betrachtet ist Lammfleisch ein wertvoller Nährstoff-Lieferant. Es steckt voller Vitamine (u. a. B12) und Mineralien (Eisen, Zink, Selen). Zudem ist das hellrosa Fleisch von Lämmern sehr mager und feinfaserig.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, findet im Folgenden einige Rezeptideen:

Lammkeule mit Kräuter-Senf-Kruste

Lammstrudel mit Spinat und Wirsing

Lammlachs unter Kräuterkruste

Schon probiert? Auch vom Grill schmeckt ein Lammkotelett ganz wundervoll und bringt Abwechslung auf Ihre Sommertafel.

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