Nachhaltiges Fleischerhandwerk

Nachhaltigkeit und Fleischerhandwerk – manche mögen sich fragen, wie passt das zusammen? Viel zu wenig bekannt ist, dass die Grundstruktur des Fleischerhandwerks tatsächlich auf nachhaltigem Handeln beruht.

Auch schon früher war es wichtig, die geschlachteten Tiere schnell und möglichst vollständig zu verarbeiten und nichts von den kostbaren Rohstoffen zu verschwenden. Heute verstehen wir unter Nachhaltigkeit den Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem. Zunehmend wichtiger wird es, Energie und CO2 einzusparen, in Produktion und Verkauf Ressourcen zu schonen sowie Verpackungsmaterial zu minimieren. Und immer mehr Verbraucher*innen wollen wissen, woher das angebotene Fleisch stammt, wie die Tiere gehalten, transportiert und geschlachtet worden sind.

Ökologisch handeln

Der Einkauf von Tieren und Fleisch ist im Fleischerhandwerk stark regional geprägt. Er findet häufig genug bei Landwirt*innen um die Ecke statt. Fleischerhandwerkliche Betriebe verzichten weitgehend auf weltweite Warenkreisläufe. Ökologisch gesehen ist das besonders wertvoll. Betriebseigene bzw. betriebsnahe Schlachtung, Zerlegung, Wurstherstellung und Verkauf erfolgen oftmals unter einem Dach. Die mehrmals wöchentliche Herstellung von frischer Wurst erscheint nachhaltiger als eine Produktion in großen Mengen mit langer Haltbarkeit und langen Distributionswegen.

Auch in Punkto Verpackung geht das Fleischerhandwerk vorbildlich voran. Für die frischen Produkte in den Theken werden vorwiegend Einschlagpapier und Papiertüten verwendet. Zudem bieten etliche Betriebe ein Mehrwegsystem mit wiederverwendbaren Behältnissen an.

Sicherer Arbeitsplatz

Ökonomische Nachhaltigkeit zeigt sich im Fleischerhandwerk vor allem in den weit verbreiteten Familienunternehmen. Viele fleischerhandwerkliche Unternehmen bestehen heute bereits in der dritten oder vierten Generation. Eine stabile Zukunft für Unternehmen und Mitarbeiter*innen erscheint häufig wichtiger als der schnelle Gewinn. Für die aufwendige Handwerksarbeit braucht es entsprechend viele Mitarbeiter*innen – viele Arbeitsplätze werden hierfür geschaffen. Gute Fachkräfte werden gesucht und können mit verlässlichen Arbeitsplätzen rechnen. Vor allem in Krisenzeiten erweisen sich Familienunternehmen als stabil, was sich zuletzt während der Corona-Pandemie gezeigt hat. Die Zukunft von Mitarbeiter*innen wird durch Weiterbildungen gefördert. Viele Inhaber*innen ziehen talentierte Arbeitskräfte als potentielle Nachfolger in Betracht. Und auch für Quereinsteiger*innen ist die Branche offen.

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