Wasserverbrauch und Lebensmittel

Wasserverbrauch von Lebensmitteln ist ein wichtiger Indikator für deren Nachhaltigkeit. Inzwischen ist Wasserknappheit eine andauernde Problematik unserer Welt. Schon lange ist klar: Wir müssen Wasser sparen. Warum in vielen Teilen der Welt ein Mangel von Wasser herrscht, lässt sich vor allem mit der landwirtschaftlichen Verwendung dieser Ressource begründen. Global gesehen ist die Landwirtschaft mit Abstand der größte Wasserverbraucher. Grund hierfür ist der große Bewässerungsbedarf in wasserarmen Gebieten.

Laut einer WWF-Studie aus 2022 haben Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen und Mandarinen den mit Abstand größten Wasserverbrauch von 568 Mio m³ im Jahr. Diese Menge entsprich in etwa der Größe des Königssees in Bayern.

„Pro Person sind dies im Schnitt 6,9 m³ oder in etwa 58 Badewannen pro Jahr, allein für den Anbau von Zitrusfrüchten“ (WWF Deutschland, „So schmeckt Zukunft. Der kulinarische Kompass für eine gesunde Erde. Wasserverbrauch und Wasserknappheit“, S. 27)

Viele der in Deutschland konsumierten Obst- und Gemüsesorten werden aus dem Ausland importiert. So stammen gerade mal 4 % der Tomaten in Deutschland aus heimischem Anbau, die restlichen 96 % werden aus den Niederlanden, Spanien und Belgien importiert. Der Anbau von Mandeln ist ebenfalls sehr wasserintensiv. Mandeln, die es in Deutschland zu kaufen gibt, stammen fast ausschließlich aus Kalifornien und Spanien – beides Gebiete mit hohem Wasserknappheitsrisiko.

Etwa 18 % des für unsere Ernährung nötigen Wasserverbrauchs sind tierischen Lebensmitteln zuzuschreiben. Insgesamt liegt der Bedarf an Wasser für die Erzeugung von tierischen Produkten (u. a. Fleisch, Milch, Käse, Eier) bei etwa 422 Mio. m³ pro Jahr in Deutschland. Begründung für den niedrigen Verbrauch bei tierischen Produkten ist, dass der Anbau von Futtermitteln für die Tierhaltung (Weizen, Soja, Raps und Gerste) kaum auf Bewässerung angewiesen ist. Regionales Fleisch aus Deutschland vom Fleischer hat außerdem den Vorteil, dass es aus einem Gebiet ohne Wasserknappheitsrisiko kommt.

Welche Ernährung spart am meisten Wasser?  

Die Studie des WWF untersuchte verschiedene Szenarien für eine Ernährung mit sorgsamem Wasserumgang. Während eine vegane Ernährung mit 45,41 m³ Wasserverbrauch pro Person im Jahr am schlechtesten abschneidet, liegt der Verbrauch bei der flexitarischen und vegetarischen Ernährung bei 39 m³ je Person im Jahr. Die Auswertungen der Studie zeigen, dass eine Person, die sich von tierischen Produkten ernährt, im Jahr 29,21 m³ Wasser verbrauche.

Wenn man über den Wasserverbrauch sprechen möchte, sollte man sich mit diesen Fakten bewusst sein. Die Fleischproduktion trägt ihren Teil zum Wasserverbrauch bei, jedoch ist sie in diesem Bereich dabei weit hinter Obst und Gemüse einzuordnen. Bei der Gestaltung der eigenen Ernährung achten aufgeklärte Verbrauchende sowohl bei Fleisch als auch bei Obst und Gemüse auf Herkunft und Regionalität. All das macht einen bewussten und gesunden Konsum aus.

Quelle: WWF Deutschland, „So schmeckt Zukunft. Der kulinarische Kompass für eine gesunde Erde. Wasserverbrauch und Wasserknappheit“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner