Fleisch und Wurst sind in ihrer Vielfalt Menschenwerk und damit Kulturgut. Und das seit tausenden von Jahren.
In allen bekannten Kulturen kommt Fleisch eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung zu. Als Quelle hochwertigen Proteins genauso wie als soziales und religiöses Unterscheidungsmerkmal. Die Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren ist seit Jahrhunderten anerkannte und geschätzte Handwerkskunst.
Heute ist das Wissen um diese Handwerkskunst bei vielen Verbraucher*innen allerdings nur noch wenig oder gar nicht mehr vorhanden. Die Mehrheit unserer Bevölkerung verbindet keine persönlichen Erfahrungen mehr mit Tierhaltung und Fleischproduktion. Wahrgenommen werden beim täglichen Einkauf im Supermarkt oder beim Discounter einerseits verzerrte Bauernhofromantiken auf Werbebildern, andererseits die öffentlichen Diskussionen um Tierhaltung und Klimabilanzen in den Medien. Aktuell fordern Teile der Bundesregierung sowie verschiedene NGO den Fleischkonsum in Deutschland drastisch zu reduzieren.
85 Prozent
Demgegenüber steht das Verlangen von über 85 Prozent unserer Bevölkerung, regelmäßig Fleisch- und Wurstwaren zu verzehren. Eine allgemeine Verunsicherung über richtig und falsch in Fragen der Ernährung mit Fleisch ist spürbar. „Dem wollen wir entgegenwirken. Unsere Kampagne „Fleisch ist Kultur“ will aufräumen mit Vorurteilen und Vorverurteilungen“, so Anna-Lena Klaus, Geschäftsführerin des Fleischerverbands Nord. Die Kampagne will sachlich informieren über das Fleischerhandwerk und seine Berufe, über die Zusammenarbeit mit Mäster*innen und Landwirt*innen, über Herstellungsmethoden, über Ernährungsstile, über Inhaltsstoffe, gesunden Genuss und vieles mehr. Die Startaktion widmet sich dem Thema Grillen und Esskultur. Aktionen zu Themen wie Klimaschutz, Tierwohl, Regionalität und Nachhaltigkeit sollen folgen.
„Beim Fleisch kommt es auf die Qualität an“, sagt Fleischermeister Dirk Hübenbecker. „Wenn Du Fleisch und Wurst genießen willst, dann geh ins Fachgeschäft. Lass Dich von Meister*innen und Fachverkäufer*innen beraten. Frag nach, woher die Produkte kommen und wie sie hergestellt werden. Genieß mit gutem Gewissen.“