Seit 1984 steht in Böblingen das größte und einzigartige Fleischermuseum. Hier dreht sich alles um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Fleischwelt. Von historischer Wurstherstellung hin zu Kunst- und Kulturgeschichte des Fleischkonsums und -verzichts: Hier gibt es eine Menge über das Fleischerhandwerk und seine künstlerischen Seiten zu entdecken. Gemälde, Skulpturen und Videos erzählen von der Entwicklungsgeschichte eines der ältesten Handwerksberufe – dem Fleischerhandwerk!
Was gibt es zu entdecken?
Historische Zeitdokumente erklären die Bedeutung von Fleischer*innen und ihrer Handwerkskunst im Wandel der Zeit. Handwerkszeugen und Gerätschaften verbildlichen, wie das Fleischerhandwerk damals war und heute ist. Die unterschiedlichen Ausstellungsstücke regen zu Diskussionen und künstlerischen Interpretationen an. In bisherigen Sonderausstellungen konnten Besucher*innen bereits Wurstaquarelle und Plattencover im Fleisch- und Wurststil bewundern.
Wilde Ausstellung
Aktuell geht es im Fleischermuseum Böblingen wild zu. Seit dem 6. April dreht sich in der neuen Ausstellung „Die wilde Jagd“ alles um Jagd und Wild. Drei Künstler*innen interpretieren Jagdwelten auf verschiedene Art und Weise. Josephine Bonnet (*1969), Karin Brosa (*1978) und Luca Siermann (*1964) inszenieren jeweils Klischees und Wahrheiten über das Handwerk und die Jagdkultur. So kann man in einer raumgreifenden Installation die Sicht einer fiktiven Jägerin erleben und Malerei, Grafik sowie dokumentarische Aufzeichnungen verschiedener Jagden betrachten. Die Ausstellungen zu Jagd und Wild sind noch bis zum 15. Oktober im Böblinger Fleischermuseum zu sehen.
Fleisch ist Kultur
Das Fleischermuseum in Böblingen macht deutlich, dass hinter dem Fleischerhandwerk viel mehr steckt, als so manch einer vermuten würde. Hinter dem Handwerk stecken viel Vergangenheit, Tradition und Kultur – Dinge, an die wir uns heute umso mehr erinnern sollten.